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Auf der Suche nach Antworten
in den unendlichen Weiten des Universum - Teil 2


Tatsächlich: dieses Radioteleskop fasziniert immer wieder aufs Neue ! Wenn Sie sich in die Eifel aufmachen, sehen Sie sich unbedingt dieses Radioteleskop an, denn das werden Sie so schnell nicht vergessen ! Effelsberg liegt in der Nähe von Bad Münstereifel und auf direktem Weg ins malerische Ahrtal, daß mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten und sehr romantischen Winkeln nicht versäumt werden sollte. Die Wegbeschreibung zum Radioteleskop finden sie hier. Doch zurück zum Radioteleskop und seiner Technik: Als das Radioteleskop Effelsberg am 01. August 1972 in Betrieb genommen wurde, waren seit dem Baubeginn rund 3 ½ Jahre reiner Bauzeit vergangen und damals war dieses Radioteleskop bis vor Kurzem das größte, frei schwenkbare Radioteleskop der Welt.

16 Drehmotoren mit einer Leistung von je 10.2 kW bewegen das riesige Radioteleskop mit maximal 32 Grad pro Minute. Was dabei am meisten fasziniert, ist die ungeheure Präzision, mit der dies geschieht. Die Justiergenauigkeit beträgt sage und schreibe 0.25 Millimeter !

Auch darf man nicht außer Acht lassen, daß sich solche großen Stahlkonstruktionen auch elastisch verformen. Hier sind es nur wenige Zentimeter. Dies führt dazu, daß der gewaltige Reflektor nur maximal 0.5 Millimeter von der idealen Parabolform abweicht und somit der Einsatz des Radioteleskops für den Empfang von Radiowellen im Bereich von 90 cm bis 3.5 mm Wellenlänge möglich ist. Zugegeben: Zahlen können manchmal sehr trocken sein.

Ich erinnere mich daran, daß ich als Jugendlicher zusammen mit Freunden Himmelsbeobachtungen mit einem selbstgebauten 20 cm Spiegelteleskop gemacht habe. Das war Anfang der 70er Jahre. Immerhin hatte das Gerät schon eine richtige Nachführung, welche die Erdrotation ausglich und eine sehr massige Montierung, die in einem Betonsockel gründlich verankert war. Die Achsen der Montierung hätten einem schweren Geländewagen sicher vollauf zur Ehre gereicht.

Der Vater eines meiner Freundes war Dreher und hatte die Montierung in seiner Freizeit für Amateurverhältnisse sehr sauber und solide auf der Firmendrehbank ausgeführt. So sollte verhindert werden, das unser Spiegelteleskop beim Fotografieren wackelte und so die Aufnahmen »zersägte«. In den langen und kalten, klaren Winternächten haben wir dann in tiefer Nacht da gestanden und unsere Fotos oft mit minutenlangen Belichtungszeiten geschossen.


Husten sollte man besser auch nicht und im Umkreis von ein paar Metern auch nur sehr vorsichtig auftreten, besser: still stehen.. Ein kleiner Hüpfer oder ein Windstoß hätte gereicht, die Bilder zu verwackeln, denn: wenn ein Spiegelteleskop eine beispielsweise 100fache Vergrößerung hat, dann heißt dies nichts anderes, als das jeder kleine Wackeln dieses Gerätes im Hinblick auf die Fotografie ebenso um den Faktor 100 verstärkt wird ! Sie kennen den Effekt bestimmt - wenn auch deutlich schwächer - vom einfachen Fernglas. Versuchen Sie damit doch einmal eine Himmelsbeobachtung damit ! Aber schön ruhig halten ! :-)

Wenn man solche Erfahrungen gemacht hat, kann man sich ungefähr vorstellen, welche ungeheure Präzision und welche technische Meisterleistung in dem Effelsberger Radioteleskop steckt !

Die auf diesen Seiten veröffentlichen Daten sind den Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie (MPIfR), Bonn, entnommen. Auf den Webseiten des MPIfR finden Sie noch eine große Fülle von Information rund um das Radioteleskop, Radioastronomie und rund um die Arbeit des Instituts.

Auch möchten wir auf den »Tag der Offenen Tür« am Radioteleskop Effelsberg hinweisen. Dieser findet am Sonntag, dem 13. Mai 2001 in der Zeit von 9.00 Uhr - 17.00 statt. Hier werden Ihnen nicht nur Filmvorführungen und Poster aus der Arbeit des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie (MPIfR) angeboten.. Besonders interessant: Mit dem Teleskop werden diverse Messungen durchgeführt und sofort an »Ort und Stelle« ausgewertet. Die Visualisierung der Ergebnisse geschieht mittels eigens dafür installierter Computer !




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