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Reifferscheid aus einer anderen Perspektive. Der Grundriß dieses Burgortes blieb über Jahrhunderte hinweg nahzu unverändert. Die idyllische Lage von Reifferscheid hat schon viele Künstler inspiriert. Die Kirche in ihrer heutigen Größe kann man als das Lebenswerk der Gräfin Philippine ansehen. Sie ist dort bestattet. Einzelheiten entnehmen Sie der Schrift 850 Jahre Pfarrei Reiffer-scheid, die in der Kirche ausliegt. |
(Fortsetzung). Obwohl Werner den Scharfrichter und 8 andere Wildenburger mitnahm und in sein Verlies warf, gab Marsilius von Palland nicht auf. Er ließ kurze Zeit später die zuvor Beschuldigten und fünf weitere Frauen wegen Hexerei hinrichten. Insgesamt wurden dann in den folgenden Wochen und Monaten 16 Personen wegen Hexerei verbrannt. Im Hinblick auf die kleine Anzahl von Menschen, die damals im Wildenburger Ländchen lebten, muß Marsilius damit schon einen bedeutenden Anteil seiner Untertanen umgebracht haben - und darin zeigt sich der Wahnsinn der Hexenverfolgungen in vollem Umfange.
. Werner von Reifferscheid wandte sich indes an das Reichskammergericht in Speyer.Das Gericht entschied sehr schnelll und bestätigte die Rechte Werners und verbot Marsilius von Palland die Eingriffe in die Hoheitsrechte des Reifferscheiders und lud Marsilius von Palland nach Speyer vor. Doch der Wildenburger scherte sich - geschützt von seinem Lehnsherren, dem Herzog von Jülich - überhaupt nicht um die Vorladung. Tatsächlich beteiligte sich der Herzog von Jülich an diesen »Spielereien«, indem er drei alte Reifferscheider Schöffen verschleppen ließ und in Jülicher Haft hielt. Wieder bemühte Werner von Reifferscheid das Reichskammergericht in Speyer und wieder reagierte das Gericht ungewöhnlich schnell und befahl die Freilassung der Leute. Doch sollten die Gefangenen der Jülicher erst fünf Monate später aus der Haft entlassen werden, nachdem die herzoglichen Räte die Freilassung angewiesen hatten. Werner von Reifferscheid starb am 16. Februar 1629 in Reifferscheid. So ist es der weißen Marmortafel im Chor der Reifferscheider Kirche zu entnehmen. Er war weit über die Grenzen der kleinen Herrschaft Reifferscheidt hinaus berühmt und geachtet. Kaiser Ferdinand 2. verlieh ihm und seinen Nachkommen den Titel »Hochgeboren«.
Ansichten von Reifferscheid - Teil 1:
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