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Auf den Spuren der Römer - Teil 1
Römische Bauwerke von Mechernich bis Nettersheim

Die Brunnenstube »Klausbrunnen« von Mechernich-Kallmuth

Diese technisch sehr interessante Brunnenstube erbaut gegen Ende des 1. Jh. n. Chr ist ein Teil der »Römischen Wasserleitung«, welche die Römer im alten Colonia (Köln) täglich mit rund 20.000 Kubikmetern Eifelwasser versorgt. Die insgesamt über 90 Kilometer lange Wasserleitung, die mit der Brunnnenstube »Grüner Pütz« bei Nettersheim beginnt, gilt als eine der herausragendsten technischer Meisterleistungen der Römer nördlich der Alpen. In der Brunnenstube von Kallmuth erhielt die hier unterirdische Wasserleitung einen weiteren Zufluß.

Durch ein wasserdurchlässiges Fundament sickerte das vom Hang kommende Wasser in die offene Kammer. Die Römer haben die Fundamente dieser 3,5 x 5,8 Meter großen Kammer direkt in die damals wasserführenden Schichten gesetzt. Das Quellwasser floß genauer gesagt - durch torartige Öffnungen in den Sandsteinblöcken - in die Kammer, sowie es auch durch die mörtellosen Fugen der Steinlagen hineinsickerte.

Schließlich floß es durch ein Klärbecken, bevor es in den Hauptkanal geleitet wurde. Eine feine Kieseinlage diente in diesem Becken als Filter. Die Stürze und Bögen aus Grauwacken auf dem losen Mauerwerk wirken stabilisierend. Der obere Beckenrand ist mit halbrunden Sandsteinen abgedeckt, das Becken - welches heute von einem Schutzhaus ummauert ist - war ursprünglich offen.

Das Wasser vom »Grünen Pütz« kam mit einer höheren Fließgeschwindigkeit, da der »Grüne Pütz« erheblich höher liegt. Hier galt es nun, dem Wasser diese zerstörerische Kraft zu nehmen, damit das Kanalmauerwerk nicht von der beständigen Kraft des fließenden Wassers beschädigt werden konnte. Zu diesem Zweck hatte man vor dem Anschluß noch ein kleines Tosbecken angelegt, durch welches das Wasser geführt und verlangsamt wurde.

Die Brunnenstube ist in der Regel bis Einbruch der Dämmerung zur Besichtigung geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Quasi direkt in der unmittelbaren »Nachbarschaft«, im benachbarten Vussem, kann man den rekonstruierten Teil eines Aquädukts sehen, mit dem die Wasserleitung einst ein kleines Tal überbrückte. Zwar sind von dem damals 13 Bögen umfassenden Bauwerk lediglich zwei wieder errichtet, jedoch vermittelt auch diese Teilrekonstruktion einen guten Eindruck von der ehemaligen Anlage. Nicht weniger als 75 Ausgrabungsstätten sind entlang des rund 100 Kilometer langen »Römerkanal Wanderweg« zu besichtigen. Der zweifellos schönste Teil dieses Wanderwegs sind die ersten 30 Kilometer ab Nettersheim mit immerhin 19 (!) archäologischen Ausgrabungsstätten zwischen Nettersheim und Mechernich.


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