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Auf den Spuren der Römer - Teil 1
Römische Bauwerke von Mechernich bis Nettersheim

Vorwort

Die Eifel ist ein weites Land. Ziehen Sie eine Linie von Aachen nach Trier, von Trier nach Koblenz, von Koblenz bis etwa nach Bonn (Meckenheim, Grafschaft) und dann wieder ungefähr quer hinüber nach Aachen. Wenn die Grenzen auch so nicht präzise gezeichnet sind, so erhalten Sie doch einen Eindruck von der Fläche der Region. Dieses Land ist so groß, daß man Berlin einige Male erfolgreich darin verbergen könnte- allerdings leben in dieser großen Region weniger Menschen als in Düsseldorf !

Bis vor etwas mehr als 100 Jahren war die Eifel kaum mehr als ein weißer Fleck auf den Landkarten der Neuzeit, denn bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatte es - von kurzen Pausen einmal abgesehen - über Jahrhunderte hinweg fast ununterbrochen Kriege in der Eifel gegeben, die das Land verwüsteten, verödeten und verarmten. Das klingt sicher unglaublich, ist aber eine Tatsache. Diese andauernde Verwüstung unseres Landes führte aber auch zur Verbannung der Eifel als uralte Kulturregion und kulturelles Erbe aus den Köpfen der Dichter und Denker. Die Wiederentdeckung der Eifel in ihrer Schönheit und Bedeutung begann erst zaghaft mit dem Beginn der deutschen Romantik, welche - so kann man es sagen - wenn sie nicht sogar durch diese Entdeckung ausgelöst wurde (Gottfried Kinkels Beschreibungen der Eifel), dann doch zumindest durch diese Wiederentdeckung durch solche leidenschaftlichen Romantiker zur Blüte erwuchs.

Mit dem gestiegenen Interesse wuchs aber auch der Wunsch, sich intensiver mit diesem geschichtsträchtigen Boden auseinanderzusetzen.Umso öfter man nun die Eifel bereiste und ihre Erde durchwühlte , umso mehr von ihrem vergessenen und verborgenen kulturellen Erbe gab sie frei. Bald stand fest: die Eifel war schon lange vor Römern und Kelten besiedelt; wir wissen das von Ausgrabungen und Funden an vielen Stellen in der Eifel, z.B. bei den Kakushöhlen bei Eiserfey. Besonders beeindruckend sind jedoch die vielen Zeugnisse römischer Kultur und Zivilisation, die sich beinahe in allen Gegenden der Eifel finden lassen. Einen kleinen Teil dieser Bauwerke werden wir hier auf diesen Seiten beschreiben.

Die alten Römer hatten sich die natürlichen Reichtümer der Eifel auf vielfältige Art und Weise zu Nutzen gemacht: das überaus wohlschmeckende und kristallklare Eifelwasser transportierten sie z.B. über eine Entfernung von knapp 90 Kilometern bis nach Köln. Diese Wasserleitung verlief teilweise überirdisch und Reste dieses imposanten Bauwerkes sind heute noch sichtbar, andere Teile liegen unter Feldern und Äckern verborgen. Diese Wasserleitung war eine Meisterleistung römischer Ingenieurkunst ! Es ist unstrittig, daß selbst heute ein derartiges Bauwerk nicht so einfach zu bewerkstelligen wäre. Doch nicht nur diese Wasserleitung, sondern auch prachtvolle Villen, ausgedehnte Tempelanlagen, Kalkbrennereien, Töpfereien, Glasbläsereien und Straßen bauten die Römer. Sie erschlossen sich auch die Bodenschätze durch den Unterhalt von Minen. Eine ganze Infrastruktur, die heute noch in großen Teilen sichtbar ist, zeugt vom Leben und Wirken der Römer in unserer Region. Flott gesagt ist fast die ganze Eifel davon voll, wenn man nur genau hinsieht ! Nordeifel.de wird sie mit diesen und noch kommenden Seiten an einige dieser Plätze der Eifel führen. Sie werden feststellen, daß man zurecht von der Eifel als einer der ältesten Kulturregionen Europas spricht !

In diesem ersten Teil werden noch nicht alle römischen Bauwerke oder Fundstätten zwischen Mechernich und Nettersheim beschrieben. Wir widmen uns in diesem Teil zunächst der Görresburg, dem Heidentempel und der Brunnenstube bei Mechernich-Kalmuth. Im Zuge der Zeit werden wir hier noch einige der verbliebenen Lücken schließen und darüber hinaus (im 2. Teil) weitere, bedeutende Bauwerke dieser Epoche beschreiben, die in anderen Teilen der Eifel zu finden sind.



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