reifferscheid@nordeifel.de
|
Die Wildenburg gehörte nicht mehr zu Reifferscheid nachdem 1195 die Enkel Walrams von Limburg, Gerhard und Philipp die Herrschaft unter sich in Reifferscheid und Wildenburg aufteilten und mit dem Aussterben des Wildenburger Zweiges etwa 150 Jahre später Wildenburg an Jülich fiel. Gerhard behielt damals Reifferscheid und das Hochgericht für beide Gebiet, während der jüngere Philipp Wildenburg erhielt. Reifferscheid besaß also die Reichsunmittelbarkeit und auch die Gerichtsbarkeit über Reifferscheid und Wildenburg. Marsilius von Palland, der Herr der Wildenburg, muß als streitbar, anmaßend und grausam angenommen werden. Im Januar 1628 ließ er zwei Frauen und einen Mann verhaften um sie wegen Hexerei zu verbrennen. Damit maßte er sich Rechte an, die ihm überhaupt nicht zustanden. Oftmals spielte in solchen Hexenprozessen Hab und Gut der Beschuldigten eher die Rolle, als der Glaube an die Hexerei. Auch konnte man sich auf diesem Wege unbequemer Zeitgenossen sehr bequem entledigen. Es ist nicht bekannt, welche Motive Marsilius von Palland trieben. Es ist jedenfalls überliefert, das Werner von Reifferscheid gegen die Verhaftung protestierte und schließlich, als dies nicht fruchtete, selbst mit einigen Männern zum Richtplatz eilte und die Hinrichtung verhinderte. |